„Regionale Entwicklung in Kooperation“ bildet die Grundlage für eine innovative Verzahnung der vier thematischen Handlungsfelder der Region. Die bereits im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit gewachsene und bewährte Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren sieht die Region als eine unabdingbare Voraussetzung für ihren Erfolg als VITAL-Aktionsgruppe, in welcher das „bottom-up“-Prinzip gilt. Ein besonderes Ziel der Entwicklungsarbeit ist daher die Fortführung und Intensivierung von existierenden regionalen Partnerschaften und von überregionalen Kooperationen z.B. mit niederländischen Partnerkommunen.

Die Arbeit an der Erstellung der VITAL-Entwicklungsstrategie hat das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger, sich zu engagieren und ehrenamtlich an der Entwicklung der Region zu beteiligen, gezeigt.  Die Region strebt daher bei der Umsetzung des VITAL-Prozesses eine Intensivierung der Partnerschaften mit den Leitprinzipien „Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements“ und „Kompetenzentwicklung“ an.

Eine zentrale Herausforderung der Zukunft ist es, den negativen Folgen der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken, die vorhandenen Einwohner in der Region zu halten und neue Bürger anzuziehen. Ansatzpunkte hierfür sind die Steigerung der sozialen Teilhabemöglichkeiten für alle Altersgruppen, vor Allem für Kinder und jungen Familien, ältere Menschen und sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen einschließlich von in der Region lebenden geflüchteten Menschen.

Die Wirtschaft mit ihrer stabilen mittelständischen Struktur bildet eine zentrale Grundlage für die nachhaltige Entwicklung der Region. Obgleich sich die Arbeitsmarktsituation in den letzten Jahren günstig entwickelt hat, ist es gerade auch angesichts der ballungsraumnahen Lage für die Region wichtig, sich mit dem Schwerpunkt Ausbildung und der Qualifizierung von Arbeitskräften zu profilieren, um die Wertschöpfung für die heimische Wirtschaft zu erhöhen und um dem demografischen Strukturwandel begegnen zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Betreuung junger Menschen aus der Region, sei es als Unterstützung um einen Schulabschluss zu erwerben oder nachzuholen, bei der Betreuung während einer Ausbildung oder mit Hilfen bei sozialen Benachteiligungen. Der weiche Standortfaktor Lebensqualität spielt bei den genannten Entwicklungen eine wichtige Rolle. Gerade hier möchte die Region innovative Ansätze weiterentwickeln und umsetzen.

Ziel der Region für die nächsten Jahre ist es, ihr Profil als Naturtourismus- und Naherholungsregion mit qualitativ hochwertigen Angeboten weiter zu schärfen. Gestern wie heute wirkt dabei die Flusslandschaft der Schwalm als durchgängige „Verbindungsachse“ in der Region.

Besondere Bedeutung kommt der engeren Verknüpfung von Freizeit- und Kulturangeboten in den einzelnen Ortschaften mit Angeboten aus den Bereichen Aktivurlaub/Wandern/Radfahren und Umweltbildung zu, so dass ein schlüssiges Gesamtprofil entsteht. Hier besteht insbesondere auch für landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeit, sich mit Direktvermarkungsangeboten und agrotouristischen Angeboten stärker zu positionieren.

Fortschritte der touristischen ländlichen Entwicklung sieht die Region dabei immer auch in Verbindung mit einem Ausbau der gebietsübergreifenden und transnationalen Kooperation – organisiert im Netzwerk der niederrheinischen Tourismusvermarktung und in der euregionalen Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen. Bestehende Kooperationen mit Partnern wie dem Naturpark Schwalm-Nette, den niederländischen Kommunen oder dem Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette sollen daher weiter ausgebaut werden.

Die Erhaltung eines aktiven Bürgergemeinschaftslebens mit Treffpunkten im Dorf ist ein Schlüssel, um die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger, besonders auch der Jugend, mit ihren Ortschaften und damit der Region zu fördern. Dazu muss zum einen die Qualität der Ortsteile für das Wohnen, insbesondere für junge Familien, ältere, behinderte und / oder geflüchtete Menschen weiter verbessert werden, zum anderen sollen innovative Formate für Bürgerbegegnung, z.B. mit Bürgergenerationen- und Kulturorten oder Jugendtreffs geschaffen werden.

Eine qualitativ hochwertige Dorf- und Stadtentwicklung ist erklärtes Ziel der Region. Dabei gilt es, durch die Förderung von energieeffizienten Gebäudenutzungen und durch den Einsatz von regenerativen Energien den Umsetzungsprozess zum Klimaschutz in der Region zu forcieren.

Die Entwicklung der Versorgungsinfrastruktur, wie z.B. Lebensmittelnahversorgung oder medizinische Versorgung ist ein wesentlicher Faktor, um die Attraktivität der Dörfer zukünftig zu erhalten und zu steigern. Damit ist auch das Ziel verknüpft, die Erreichbarkeit der Versorgungsangebote für alle Altersgruppen mit bedarfsgerechten, flexibel ausgelegten Mobilitätsangeboten unter der Nutzung technischer und ehrenamtlicher Optionen zu ermöglichen. Dabei möchte die Region gerne weitere Synergiepotenziale ausschöpfen, indem z.B. leerstehende Gebäude für die Schaffung neuer Versorgungseinrichtungen genutzt werden.